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06.06.2023 Eva Schmuhalek

Podcast: YouTube SEO Guide: Bringe deine Videos mit gezielten Optimierungen zu mehr Reichweite

YouTube SEO Guide: Bringe deine Videos mit gezielten Optimierungen zu mehr Reichweite

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Warum ist YouTube als Plattform wichtig?

YouTube wurde 2005 von Chad Hurley, Steve Chen und Jawed Karim gegründet und im Oktober 2006 von Google aufgekauft. Seitdem gehört YouTube zum Google-Cosmos und fährt stetig wachsende Werbeumsätze ein. 2022 belief sich der erwirtschaftete Umsatz mit Anzeigen auf rund 29,24 Milliarden US Dollar. Anfang 2023 zählte die Plattform weltweit gut 2,5 Milliarden monatliche Nutzer:innen. In Deutschland erreicht YouTube pro Monat etwa 47 Millionen Erwachsene. Laut Statista ist YouTube damit nach Facebook die zweitgrößte Social-Media-Plattform. YouTube ist aber nicht nur eine der größten Social-Media-Plattformen, sondern gleichzeitig auch die zweitgrößte Suchmaschine nach Google. Neben typischen Social-Media-Funktionen wie liken, teilen und kommentieren nutzen User:innen YouTube auch, um gezielt nach Informationen zu suchen.

Bedeutung von YouTube SEO

Mit YouTube hast du das Potenzial, enorm viele Personen zu erreichen und dir eine große Reichweite aufzubauen. Gleichzeitig ist die Konkurrenz riesig: Pro Minute werden bei YouTube 500 Stunden Video hochgeladen. Um in der Masse gefunden zu werden, musst du herausstechen. Neben interessanten und relevanten Inhalten ist dafür vor allem YouTube SEO ausschlaggebend. YouTube funktioniert ähnlich wie Google über einen Suchalgorithmus. Damit du in den Suchergebnissen platziert wirst und Sichtbarkeit erlangst, ist es wichtig, dass du deinen Kanal und deine Videos entsprechend optimierst. Zusätzlich zur Reichweite bei YouTube, bringt dir YouTube SEO auch den Vorteil, dass deine Videos (besser) über die Google Suche selbst gefunden werden können.

 

Auf dem Screenshot siehst du, wie YouTube Videos in der Google Suche dargestellt werden. Es handelt sich um ein gut optimiertes Video, da Videokapitel direkt bei Google angezeigt werden.

Abbildung 0: gut optimiertes YouTube Video in der Google Suche

In diesem Blogartikel lernst du die YouTube Rankingfaktoren kennen und wie du für diese optimierst

Grundlagen YouTube SEO

YouTube Algorithmus und Rankingfaktoren

Bestimmt kennst du die Situation: Du wolltest dir nur schnell das neue Musikvideo deiner Lieblingsband ansehen oder ein Tutorial dazu, wie man den verstopften Abfluss in der Dusche schnell wieder frei kriegt. Zwei Stunden später liegst du immer noch in derselben Position auf der Couch und siehst dir gerade ein Video dazu an, wie Menschen im 17. Jahrhundert gekocht haben. Diesen Effekt nennt man den „Rabbit-Hole-Effekt“. Er kann zwar in komplett harmlosen Themen wie dem Kochen im 17. Jahrhundert enden, kann aber in den schlimmsten Fällen darin enden, dass Personen an die falschen Inhalte geraten und sich abkapseln, isolieren und radikalisieren.

YouTube basiert auf einem Empfehlungsalgorithmus. Das bedeutet, dass YouTube für jede Nutzerin und jeden Nutzer anders aussieht und jede:r andere Videos ausgespielt bekommt. Kein Wunder, denn je länger sich ein:e User:in auf der Plattform aufhält, desto mehr Werbung bekommt er oder sie zwischen den Videos ausgespielt und desto mehr Geld verdient YouTube daran.

Für dich als YouTube Creator:in oder als Unternehmen, welches YouTube nutzen will, bedeutet dies, dass du deine Videos so aufbereiten musst, dass YouTube erkennen kann, um was es in den Videos geht und sie anschließend Personen ausspielen kann, die sich mit einer großen Wahrscheinlichkeit dafür interessieren.

Auch wenn der YouTube Algorithmus wie die meisten Algorithmen von Suchmaschinen und sozialen Netzwerken eher einer Blackbox gleicht, sind sich Expertinnen und Experten einig, dass sich die Bewertung von Videos auf YouTube in zwei Phasen einteilen lässt:

Phase 1: Die ersten zwei bis drei Wochen achtet YouTube auf Signale, die du als Creator:in direkt sendest, wie die Videobeschreibung, der Titel, gesetzte Tags, Keywords etc. Diese geben YouTube Auskunft darüber, um was es in deinem Video geht. In dieser ersten Phase genießt du sozusagen einen Vertrauensvorschuss und YouTube spielt dein Video den Personen aus, die aufgrund ihrer vorherigen Nutzung daran interessiert sein können.
Phase 2: Nun wird die Performance deines Videos wichtig, je besser die Klick- und Viewzahlen, desto häufiger wird dein Video auch weiterhin ausgespielt. Das bedeutet, dass eine gute Videooptimierung wichtig ist, aber auch der Inhalt deines Videos überzeugen muss. Du kannst dein Video noch so gut optimieren, wenn dein Inhalt schlecht ist, wird dein Video keinen Erfolg haben. Das Gleiche gilt, wenn deine Optimierungsmaßnahmen nicht zum Inhalt des Videos passen: In diesem Fall wird dein Video in Phase 1 wahrscheinlich Personen ausgespielt, die sich eigentlich nicht für das Thema interessieren und folglich wird auch die Performance keine Fahrt aufnehmen.

Bevor wir uns Optimierungsmaßnahmen für dein Video ansehen, klären wir, auf welche Faktoren YouTube bei der Bewertung der Performance deines Videos achtet. Im Endeffekt sind das die Faktoren, auf die du mit deinen Optimierungsmaßnahmen Einfluss nehmen möchtest.

Videoaufrufe

Die Anzahl der Videoaufrufe (oder auch Views) ist der älteste und wohl offensichtlichste Rankingfaktor: Wie oft wird dein Video angeklickt? Ein View wird dann ausgelöst, wenn ein:e User:in mindestens 30 Sekunden des Videos ansieht. Du findest diese Information in deinem Kanal direkt in der Kanalübersicht (Abb.1)oder in der Videoanalyse jedes einzelnen Videos (Abb.2).

 

Im Screenshot siehst du, wo du direkt in deinem YOuTube Kanal die Videoaufrufe ansehen kannst. Direkt unter jedem Vorschaubild findest du die aktuelle Anzahl der Aufrufe.

Abbildung 1: Anzahl der Aufrufe der Videos

 

Im Screenshot siehst du den Auszug der YouTube Analytics mit den Videoaufrufen. Du findest sie unter "Analytics > Übersicht"

Abbildung 2: Anzahl der Videoaufrufe in den YouTube Analytics

Durchschnittliche Wiedergabedauer

Bei Videoaufrufen spielt es keine Rolle, ob ein:e Nutzer:in nur die ersten 30 Sekunden eines Videos oder den gesamten Clip angesehen hat. Deswegen wurde die View-Dauer als Rankingfaktor eingeführt. Die durchschnittliche Wiedergabedauer deines Videos findest du in der Videoanalyse unter Interaktion (Abb. 3). Ausschlaggebend für die View-Dauer ist vor allem der Inhalt deines Videos, aber auch, wie gut der Titel und das Thumbnail deines Videos zum Inhalt passen.

 

Im Screenshot siehst du, wo du in den YouTube Analytics die durchschnittliche WIedergabedauer eines Video findest. Du findest sie im Reiter "Interaktion"

Abbildung 3: Durchschnittliche Wiedergabedauer eines Videos in der YouTube Analytics

Wiedergabedauer

Die Wiedergabedauer beschreibt, wie lange dein Video insgesamt angesehen wurde, also die Wiedergabedauer aller gezählten Videoaufrufe. Du findest sie ebenfalls in der Videoanalyse unter Interaktion.

Impressionen und Klickrate der Impressionen

Impressionen beschreiben, wie oft dein Video bei der Suche einer Nutzerin oder eines Nutzers auf der Suchergebnisseite erschienen ist. Die Klickrate der Impressionen beschreibt, wie viel Prozent der Impressionen zu einem Klick auf das Video geführt haben. Du findest die Metriken in der Videoanalyse unter Reichweite (Abb. 4). Die Klickrate wird besonders durch den Titel des Videos und das Thumbnail beeinflusst.

 

Im Screenshot siehst du, wo im Analytics Dashboard du die Impressionen und Klickrate der Impressionen findest. Du findest sie im Reiter "Reichweite"

Abbildung 4: Impressionen und Klickrate der Impressionen im Analytics Dasboard

Interaktionen der Nutzer:innen

Auch die Interaktionen der Nutzer:innen spielen eine Rolle für die Performance deiner Videos. Zu Interaktionen zählen Likes, Kommentare und wie oft das Video geteilt wurde. Standardmäßig findest du diese Zahlen nicht in deiner Videoanalyse. Allerdings kannst du Werte wie „Mag ich“-Bewertungen, Kommentare und einige weitere Metriken hinzufügen, um sie dir anzeigen zu lassen (Abb. 5). Auch die Abonnentenzahl deines Kanals spielt eine Rolle.

 

Über den "Mehr Anzeigen" Button in deinem YouTube Analytics Dashboard kannst du weitere Metriken auswählen, die für dich relevant sind

Abbildung 5: Weitere Metriken zur Analyse hinzufügen

Regelmäßige Uploadfrequenz

Eine Metrik, die du komplett in der eigenen Hand hast, ist die Uploadfrequenz. Je häufiger und regelmäßiger du Videos hochlädst, desto attraktiver wird dein Kanal für Nutzer:innen. Auch YouTube stuft deine Videos als relevanter ein, wenn du regelmäßig neue und spannende Inhalte veröffentlichst.

SEO, Google & YouTube

Suchmaschinenoptimierung kennen wir in der Regel von Google. Da YouTube auch eine Suchmaschine ist, gibt es hierfür auch Optimierungsmaßnahmen, die du umsetzen kannst, um besser gefunden zu werden. Da YouTube zu Google gehört, gibt es einige Synergien, die du nutzen kannst. Dennoch gibt es Unterschiede zwischen Google SEO und YouTube SEO. Diese wollen wir uns jetzt ansehen.

Unterschiede zwischen SEO für Google und SEO für YouTube

Auf den ersten Blick wäre es eine gute Idee, deine Google-SEO-Strategie 1:1 auf deine YouTube-SEO-Strategie zu übertragen. Spoiler-Alarm: Es ist keine gute Idee. YouTube und Google unterscheiden sich maßgeblich, besonders wenn wir uns das Nutzerverhalten und die Keywords ansehen.
Auf YouTube haben User:innen nur sehr selten einen kommerziellen Suchintent. Suchanfragen mit „kaufen“ oder „günstig“ werden kaum getätigt. Bei Google hingegen ist es eine ganz typische Suchanfrage.

Wir testen dies mit dem Beispiel „Spülmaschine“. Bei Google bekommen wir zur Suchanfrage „Spülmaschine“ fast ausschließlich Vorschläge für kommerzielle Suchanfragen wie Produkteigenschaften oder Marken (Abb. 6).

 

Google Suggest: Transaktionale Suchanfragrn für "Spülmaschine"

Abbildung 6: transaktionale Suchbegriffe bei Google Suggest

Bei YouTube hingegen sind wir sehr weit von einer Kaufhandlung entfernt und die meisten Personen suchen hier nach Lösungen, wie sie ein Problem mit der bereits gekauften Spülmaschine beheben können (Abb. 7).

 

Im Screenshot siehst du die informationalen Suchanfragen zu "Spülmaschine" bei YouTube: reinigen, pumpt nicht ab, anschließen, ausbauen, zieht kein Wasser, einbauen etc.

Abbildung 7: informationale Suchanfragen bei der Suchvorschlägen in YouTube

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich User:innen, die auf YouTube suchen, sich an einer anderen Stelle im Salesfunnel befinden, als Personen, die bei Google suchen. Während Nutzer:innen bei Google oftmals sehr nah an der Kaufentscheidung sind, sind sie bei YouTube entweder schon darüber hinaus (“Spülmaschine verstopft“) oder sie sind noch etwas weiter vom Kauf entfernt (oft wird auch nach „Produkt XY Test“) bei YouTube gesucht. Selbst wenn wir bei YouTube nach „Spülmaschine kaufen“ suchen, werden uns überwiegend informelle Inhalte vorgeschlagen (Abb. 8). Eigentlich logisch, da du über YouTube schlichtweg keine Produkte kaufen kannst.

 

Im Screenshot siehst du die Vorschläge bei YouTube, wenn du transaktionale Keywords eingibst: Die Vorschläge sind immer noch hauptsächlich informational: Spülamschine kaufen ... 2022, ...und einbauen, ...tipps, ...testsieger, ... was beachten etc.

Abbildung 8: transaktionale Suchanfragen bei YouTube

Wie dein YouTube Kanal von Google profitiert

Google weiß längst, dass es Themen gibt, für welche Videoinhalte besonders gut funktionieren. Deswegen spielt Google für einige Suchanfragen auch Videos aus. Diese Videos müssen zwar nicht dringend von YouTube kommen, mit einem gut optimierten Video hast du allerdings die Chance, hier ausgespielt zu werden. Besonders bei Erklärvideos funktioniert das gut (Abb. 9).

 

Im Screenshot siehst du, wie YouTube Videos bei entsprechenden Suchanfragen auf der Google SERP dargestellt werden.

Abbildung 9: YouTube Videos in der Google Suche

Wie deine Website von YouTube profitiert

Videos gehören zu jeder guten Content-Strategie dazu, denn sie bringen Abwechslung in deine Inhalte. Außerdem können manche Themen in Videos schlichtweg besser dargestellt werden als beispielsweise in einem Text oder einer Infografik. Der Mix macht’s!
Die einfachste Möglichkeit ist es, deine YouTube Videos auf deiner Website einzubetten. Den entsprechenden Code dafür kannst du direkt bei deinem Video unter Teilen > Einbetten kopieren (Abb. 10)

 

Im Screenshot siehst du, wie du YouTube Videos in deiner Website einbettest. Klicke dazu auf "teilen" und dann auf "einbetten"

Abbildung 10: YouTube Videos in die Website einbetten

Bevor du aber das erste Mal ein Video in dein Content-Management-System (CMS) einbettest, solltest du sowohl mit deinem Entwickler als auch mit deinem Datenschutzbeauftragten sprechen und klären, wie ihr das Ganze am besten umsetzt. Beim Abruf von YouTube Videos auf der Website werden nämlich unter Umständen Cookies geladen, was nicht ohne Zustimmung der Nutzer:innen passieren darf.
Hast du dein Video technisch einwandfrei und datenschutzkonform eingebunden, schlägst du damit zwei Fliegen mit einer Klappe: Zum einen wird dein Content interessanter und vielfältiger, zum anderen generierst du mehr Aufrufe für dein YouTube Video, da auch Views von eingebetteten Videos zu den Videoaufrufen hinzuzählen.

Optimierung von YouTube Videos

Keyword-Recherche für YouTube SEO

An erster Stelle steht die Keywordrecherche. Dabei möchtest du herausfinden, welche Keywords du an verschiedenen Stellen (etwa Titel und Beschreibung) platzieren solltest, um möglichst viel Reichweite zu erlangen. Optimale Keywords haben dabei ein hohes Suchvolumen und gleichzeitig wenig Konkurrenz bzw. eine geringe Keywordschwierigkeit. Idealerweise beginnst du mit der Keywordrecherche, bevor du dein Video überhaupt produzierst. So verhinderst du, dass du viel Arbeit in ein Video steckst, welches am Ende gar nicht gesucht wird.
Schritt 1: Google Suche
Im ersten Schritt solltest du das Thema deines Videos in der Google Suche eingeben und sehen, ob Google Videos zu diesem Thema ausspielt. Ist dies der Fall, ist es schonmal ein gutes Zeichen, dass sich das Thema für ein Video eignet. Viele Suchanfragen bei YouTube beginnen übrigens mit „Wie man …“ (Abb. 11).

 

Im Screenshot siehst du, dass du dir von den in Google gezeigten Videos Keywords abschauen kannst

Abbildung 11: Keywordrecherche bei Google

Schritt 2: YouTube Auto-Suggest
Gib als nächstes dein Hauptkeyword bei YouTube ein und sieh nach, welche Zusätze dir dazu vorgeschlagen werden. In der Regel sind das Kombinationen, nach denen Nutzer:innen häufig suchen. Bei unserer Spülmaschine siehst du beispielsweise, dass Leute bei der Reinigung oft die Marke der Maschine angeben (Abb. 12).

 

Im Screenshot siehst du, wie du eine Keywordrecherche bei YouTube duchführen kannst

Abbildung 12: Keywordideen mit YouTube identifizieren

Sieh dir außerdem die Videos an, die YouTube tatsächlich für das Keyword ausspielt, um zu sehen, welche Formulierungen gut ankommen (Abb. 13).

 

In den tatsächlich Rankenden Videos bei YouTube findest du weitere Keywordideen

Abbildung 13: Keywords der rankenden Videos identifizieren

Schritt 3: Wettbewerbsanalyse
Bevor du noch tiefer in die Keywordrecherche einsteigst, solltest du dir ansehen, was deine direkten Wettbewerber:innen so treiben. Rufe die Kanäle deiner Konkurrenz auf und sieh dir unter Videos > Beliebt die am besten laufenden Videos an (Abb. 14). So findest du heraus, welche Themen die Konkurrenz bereits abdeckt und welche Keywords sie verwenden. Daraus kannst du zum einen ableiten, welche Themen deine Wettbewerber bedienen, wo du also noch Nachholbedarf hast. Zum anderen kannst du vielleicht Themen erkennen, welche sie noch nicht abdecken und dich noch vor ihnen damit positionieren.

 

Im Screenshot siehst du, wo du die besten Videos deiner Wettbewerber finden kannst. Dort findest du Inspiration für deine eigenen Videos

Abbildung 14: Videos der Wettbewerber anlysieren

 

 

Schritt 4: Keywordrecherche Tools
Neben den kostenfreien Recherchemöglichkeiten aus Schritt 1 -3 kann es auch hilfreich sein, auf spezielle bezahlte Tools für die Keywordrecherche zurückzugreifen, besonders dann, wenn dich auch konkrete Suchvolumina und die Keywordschwierigkeit interessieren. Im Folgenden findest du einige Tools, die dir bei der Recherche helfen können:

Hier siehst du, wie du mit Google Trends mehr über die Saisonalität und das Verhältnis deiner Kewords erfahren kannst.

Abbildung 15: Keywords vergleichen mit Google Trends

Am Ende der Keywordrecherche solltest du für dein Thema ein Hauptkeyword und einige sekundäre Keywords identifiziert haben. Falls du gleich für mehrere Themen recherchierst, brauchst du pro Thema ein Hauptkeyword und mehrere sekundäre Keywords.

YouTube SEO: So optimierst du deine Videos

Videotitel

Der Titel deines Videos ist der erste Eindruck, den User:innen von deinem Video haben. Wie auch beim ersten Eindruck in zwischenmenschlichen Beziehungen, willst du hier überzeugen. Die Kunst ist es, den Inhalt in wenigen Worten präzise zusammenzufassen und dabei gleichzeitig Neugier zu schüren aber keine Clickbait* zu veranstalten. Folgendes kannst du beim Titel deines Videos beachten:

Im Screenshot siehst du, wie ein Titel für das Video einer Serie aussehen kann. Der Name der Serie steht am Ende.

Abbildung 16: Beispiel für den Titel eines Videos in einer Serie

* Clickbait lässt sich mit „Klickköder“ übersetzen und ist eine Methode, bei der User:innen durch einen Titel oder ein Thumbnail dazu gebracht werden sollen, einen Inhalt (in unserem Fall ein Video) anzuklicken. Das Ausschlaggebende beim Clickbait ist aber, dass die Titel Inhalte versprechen und möglichst viel Neugier schüren, obwohl sich im Inhalt dahinter „nur heiße Luft“ verbirgt. Titel und Thumbnail erzeugen also Erwartungen, welche der Inhalt nicht erfüllen kann. User:innen werden damit in die Irre geführt. Nutzt du Clickbait, kann es passieren, dass du zwar für kurze Zeit gute Klickraten hast, dennoch werden Nutzer:innen deinen Inhalt schnell wieder verlassen oder sogar schlecht bewerten.

Thumbnail

Das Thumbnail (= Vorschaubild) deines Videos steht in enger Verbindung zum Videotitel. Die Kombination aus Titel und Thumbnail macht einen großen Teil der Klicks auf dein Video aus, deswegen ist es wichtig, sie gut zu optimieren. Lädst du kein eigenes Thumbnail hoch, sucht sich YouTube einen willkürlichen Moment aus dem Video aus und wählt diesen als Thumbnail. Das solltest du unbedingt vermeiden.
Für Thumbnails hört man oft den Tipp „je greller desto besser“. Das trifft aber nur zu, wenn grelle Farben und auffällige Formen zur Tonalität deines Videos passen. Zu viel Unruhe im Thumbnail kann bei verschiedenen Themen unangemessen wirken und User:innen eher abschrecken. Folgende Tipps haben wir für dein Thumbnail:

Verschiedene Beispiele für Thumbnails:
Dan (@Daniel Zoll) nutzt für seine Thumbnails viele verschiedene Farben, was super zur Tonalität und zur Lebendigkeit seiner Videos passt. Er verwendet großen, gut lesbaren Text und starke Kontraste (Abb. 17).

 

Im Screenshot siehst du einige Thumbnails von Daniel Zoll. Diese sind sehr bunt und auffällig und passen zur Dynamik seiner Videos

Abbildung 17: Thumbnails von Daniel Zoll

Google nutzt für seine Videos von der Entwicklerkonferenz Google I/O ebenfalls bunte Farben, allerdings beschränken sie sich auf die Google-Farben und verwenden weniger Elemente auf ihre Thumbnails (Abb. 18). Das lässt die gesamte Serie etwas ernster wirken, was im Fall eines so großen Unternehmens aber Seriosität und Authentizität vermittelt.

 

Im Screenshot siehst du die Thumbnails von der Google I/O. Sie sind bunt, sehen aber trotzdem professionell aus, weil sonst nicht viel los ist.

Abbildung 18: Thumbnails von Google

O2 geht noch einen Schritt weiter und nutzt beispielsweise für ihre „Helping Hands“-Videos (nahezu) immer das exakt gleiche Design und tauscht nur die Bilder aus (Abb. 19).

 

Im Screenshot siehst du die Thumbnails von O2. Man sieht, dass es sich um eine Serie handelt: Die Thumbnails sind sich sehr ähnlich

Abbildung 19: Thumbnails von O2

Eine ähnliche Strategie wählen wir für die Aufnahmen unseres Videopodcasts, den 121STUNDENtalk (Abb. 20).

 

Im Screenshot siehst du die Thumbnails der 121STUNDEN. Sie ähneln sich ebenfalls sehr und man erkennt, dass es sich um eine Serie handelt.

Abbildung 20: Thumbnails des 121STUNDENtalks

Video-Beschreibung

Die Video-Beschreibung wird User:innen erst angezeigt, wenn sie auf dein Video klicken. Sie beeinflusst die Klickrate nicht. Allerdings wird sie von YouTube für die Einschätzung und das Ranking deines Videos verwendet. Wir haben folgende Best Practices für dich:

Im Screenshot siehst du, wie granular Google Videokapitel setzt und wie es für die User:innen in der Beschreibung aussieht.

Abbildung 21: Beispiel für Kapitelmarken in der Videobeschreibung

Videokapitel & Zeitstempel

Indem du die Zeitstempel in der Beschreibung angibst, werden sie automatisch auch direkt im Video übernommen. Suche dazu das Video, welches du bearbeiten willst, im YouTube Studio heraus und klicke auf Details. Nun kannst du in der Videobeschreibung den Zeitstempel hinzufügen (Abb. 22). Dabei musst du Folgendes beachten:

Im Screenshot siehst du, wo du Kapitelmarken hinzufügst und wie sie später im Video erscheinen. Du musst die Zeiten nicht per Link verlinken - das macht YouTube automatisch

Abbildung 22: Kapitelmarken hinzufügen

Tool-Tipp: Mit der Browser Extension YouTube Digest kannst du dir mit Hilfe von ChatGPT Zusammenfassungen, Übersetzungen und Sprungmarken für deine Videos erstellen lassen. Dazu benötigst du das kostenfreie Plug-in und ChatGPT. Anschließend kannst du über das Plugin auswählen, welche Art von Text du aus einem Video generieren möchtest, oder selbst ein Prompt dafür eingeben (Abb. 23).

 

Hier siehst du die Nutzeroberfläche von YouTube Digest

Abbildung 23: YouTube Digest

Anschließend kannst du direkt in YouTube dein Video auswählen und rechts neben dem Video auf Summarize klicken. Das Tool spuckt dir anschließend mit Hilfe von ChatGPT verschiedene Themen des Videos inkl. Zeitstempel aus (Abb. 24).

 

Hier siehst du, wie YouTube Digest direkt in YouTube verwendet werden kann

Abbildung 24: Anwendung von YouTube Digest direkt in der YouTube Website

Diese musst du zwar anschließend nochmal überprüfen, dennoch erleichtert dir das Tool deine Arbeit enorm und du musst nicht das komplette Video von vorne bis hinten auseinandernehmen und nach geeigneten Stellen für die Videokapitel suchen.

Tags

Du kannst deine Videos mit Tags versehen, um YouTube die Einordnung deines Videos zu erleichtern. Die Tags vergibst du direkt beim Hochladen des Videos. Verwende acht bis zehn treffende Tags, idealerweise sind es deine Keywords. Damit erhöhst du die Chance, als themenverwandte Empfehlung in der Seitenleiste neben einem anderen Video zu erscheinen.
Lege für jedes Video sowohl individuelle Tags fest, als auch Kanal-Tags, die du in jedem deiner Videos verwendest. Ein Tag darf auch deine Brand enthalten.
Tipp: Tags sind eine gute Möglichkeit, um falschen Schreibweisen entgegenzuwirken. Hast du ein Hauptkeyword, welches oftmals falsch geschrieben wird (v. a. Fremdwörter), kannst du die falsche Schreibweise ebenfalls als Tag hinterlegen. Beispiele hierfür wären „Bagett“ statt „Baguette“, „Apperat“ statt „Apparat“ oder „Spühlmaschine“ statt „Spülmaschine“.  Übertreibe es damit nur nicht: Nicht jede erdenkliche Schreibweise muss als Tag angelegt werden.

Untertitel

Die Untertitel deines Videos werden von YouTube ausgelesen und ebenfalls dazu verwendet, um den Inhalt und den Kontext deines Videos besser einschätzen zu können. Deswegen sollten sie ebenfalls die Keywords enthalten.
Wichtig: YouTube ist zwar in der Lage, Untertitel zu erstellen, diese sind aber sehr fehleranfällig. Oftmals werden die wichtigsten Keywords falsch geschrieben, weil es sich um Fremdwörter handelt, die Aussprache nicht ganz deutlich ist oder weil YouTube bestimmte Fachwörter nicht erkennt. Deswegen solltest du die Untertitel immer nochmal anfassen und korrigieren. Die Funktion dazu findest du, wenn du unter deinem Video auf Video bearbeiten klickst und anschließend auf Untertitel. Dort kannst du deine Untertitel verbessern oder komplett selber hochladen (Abb. 25).

 

Anleitung: So fügst du deinem Video manuelle Untertitel hinzu. "bearbeiten" > "Untertitel" > Untertitel hochladen

Abbildung 25: manuell Untertitel hinzufügen

Die Untertitel sind nicht nur für YouTube SEO gut. Du machst sie damit auch gehörlosen Menschen zugänglich. Außerdem holst du alle Menschen ab, die dein Video in der Öffentlichkeit ansehen wollen, aber gerade keine Kopfhörer dabei haben.

Dateiname

Der Dateiname hat zwar nur geringe Auswirkungen auf SEO, trotzdem teilt er YouTube den Inhalt deines Videos mit. Ein Video mit dem Namen „Aufnahme_final_2.mp4“ ist deswegen keine gute Idee. Benenne das Video vor dem Upload um und gib im besten Fall das Keyword mit an, beispielsweise „Spuelmaschine_reinigen_YT.mp4“.  User:innen können den Dateinamen übrigens nicht einsehen.

Karten einbauen

Die sogenannten Karten sind Querverweise zu anderen Videos und du kannst maximal 5 von ihnen in deinem Video platzieren. Damit kannst du in gewisser Weise andere Videos von dir bewerben.
Top-Tipp: Sieh dir in YouTube Analytics an, an welchen Stellen im Video User:innen  vermehrt abspringen. Ist es eine schwer verständliche Stelle oder ist Vorwissen nötig? Hier lohnt es sich, ein weiteres Erklärvideo zu verlinken, zu welchem die User:innen sich durchklicken können.
Die Karten erstellst du in der Videobearbeitung direkt unter Infokarten (Abb. 26).

 

Füge in den "Videodetails" Inforkarten zu deinem Video hinzu

Abbildung 26: Infokarten einfügen

Ähnliches kannst du auch ein Feld weiter oben für den Abspann deines Videos erstellen. Hier kannst du beispielsweise einen Button einfügen, über welchen Zuschauer:innen deinen Kanal abonnieren können. Außerdem kannst du verschiedene Elemente hinterlegen, die beispielsweise zu einer Playlist oder einem anderen Video weiterleiten (Abb. 27).

 

Hier bearbeitest du die Endcard. Diese Ansicht findest du direkt unter den Infokarten.

Abbildung 27: Endkarte bearbeiten

YouTube SEO: Optimiere deine Inhalte

Deine Videos und deren Inhalte an sich sind mindestens wichtig für deine Performance, wie die Optimierung drum herum, in den meisten Fällen sogar viel wichtiger. Denn: Sie entscheiden, ob Zuschauer:innen dran bleiben, deine Videos gerne ansehen und ob sie mit deinen Inhalten interagieren.

Videolänge

Die Länge deiner Videos spielt eine sehr wichtige Rolle, aber „kürzer ist nicht immer besser“.  Die perfekte Länge für ein YouTube Video gibt es nicht, sondern sie hängt vom Inhalt ab. Denke daran: Auf YouTube funktionieren beispielsweise auch Formate, bei denen sich Leute beim Lernen filmen und User:innen die Videos schlichtweg während des eigenen Lernens abspielen, um das Gefühl zu haben, nicht alleine zu sein (Abb. 28). Klingt total abwegig, hat sich aber durchgesetzt. In diesem Beispiel funktionieren zwei-, drei-, vierstündige Videos super.

 

Beispiel für lange Videoformate, die funktonieren: Study with me

Abbildung 28: Beispiel für Langformate die funktionieren: Study with me

Versuche bei YouTube nicht, möglichst viel Inhalt in möglichst wenig Zeit zu quetschen. Dein Video darf so lange sein, wie es das Thema bedarf. Personen, die YouTube verwenden, befinden sich in einer anderen Nutzungssituation als beispielsweise Instagram- oder TikTok-User:innen. Sie möchten tiefer in Themen eintauchen und längere Videos ansehen. Würden sie Kurzvideos konsumieren wollen, würden sie zu anderen Plattformen oder zumindest zu YouTube Shorts wechseln.

Videoeinstieg

Damit Nutzer:innen dein Video ansehen, sollten die ersten 15 Sekunden möglichst spannend gestaltet werden und die User:innen darauf vorbereiten, was sie in deinem Video erwartet. Das Stichwort lautet: Neugier. Diese gilt es zu wecken. Folgende Formate haben sich für den Videoeinstieg bewährt: